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H.B.

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Die Tierschutzbewegung - zerrissen und erfolglos ?

Die Tierschutzbewegung in Deutschland ist ein Sammelbecken für eine Vielzahl unterschiedlichster Organisationen und Einzelpersonen, die sich für den Schutz - und wenn sie konsequent sind - auch für die Rechte der Tiere einsetzen. Sie ist zahlenmäßig keine Randgruppe, denn allein die im Deutschen Tierschutzbund zusammengeschlossenen Vereine haben insgesamt über 800.000 Mitglieder. Ihre Bedeutung liegt jedoch mehr auf karitativem Gebiet. Jedoch auf politischer Ebene, also gerade dort, wo es für den Tier- schutz besonders wichtig wäre, ist ihr Einfluss gering. So sind seit Gründung der ersten Tierschutzvereine in Deutschland etwa 170 Jahre vergangen, aber nach wie vor sind Tiere völlig rechtlos. Trotz Tierschutzgesetz und Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung werden Tiere auch weiterhin ungestraft hemmungslos ausgebeutet und missbraucht. 

Selbst die Tierschutzpartei, die sich als politischer Anwalt für die Rechte der Tiere versteht, hat an der Rechtlosigkeit bisher nichts ändern können. Das liegt jedoch weniger an der Tierschutzpartei als vielmehr an den Wählern, die sich zwar als “Tierschützer” oder “Tierfreunde” bezeichnen, aber dennoch Parteien unterstützen, die für das Tierelend verantwortlich sind.

Die Zerrissenheit der Tierschutzbewegung und deren verhängnisvolle Folgen werden auf der Webseite des “Arbeitskreises Tierrechte & Ethik - A.K.T.E.” drastisch und - nach meinen Erfahrungen - leider im wesentlichen zutreffend beschrieben:

“...die Tierschutz- und Tierrechtsbewegung ist während der vergangenen 30 Jahre immer mehr auseinander gedriftet, hat sich zersplittert und innerhalb der eigenen Reihen durch Grabenkämpfe aus ideologischen Gründen, durch engstirniges Konkurrenzdenken oder gar durch persönliche Aversionen ihrer Entscheidungsträger aufgerieben.

...Mini-Aktionen ersetzen heute Demonstrationen mit vielen Teilnehmern. Dies ist ein negatives Bild unserer Bewegung in der Öffentlichkeit. Die Energien Einzelner verpuffen, ohne Wirkung zu zeigen. Von der Gesellschaft und von den Medien werden solche Mini-Aktionen kaum wahrgenommen; sie sind sogar schädlich für das Image der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung. Tierausbeutungsindustrie und Staatsmacht registrieren mit Genugtuung, dass sich an den Aktionen meist nur eine Handvoll Aktivisten beteiligt. Aus einer potentiell einflussreichen Bewegung wird eine Randbewegung mit wenigen Statisten, die nicht ernst genommen wird.”

Mit dieser niederschmetternden Bilanz kann sich niemand abfinden, dem es ernst- haft um Tierschutz und Tierrechte geht. Es muss ein Weg gefunden werden, auf dem die Tierschutz- und Tierrechtsbewegung zu einer wirklich kraftvollen Kampfgemeinschaft für die Tiere wird. Eine Initiative in diese Richtung hat inzwischen der bereits erwähnte Arbeitskreis A.K.T.E. unternommen, indem er zur Beteiligung an einem “Runden Tisch” aufruft und auf seiner Webseite dieses Projekt überzeugend begründet. Zunächst soll der Runde Tisch ein Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten aufbauen, damit endlich aus dem Gegen- und Neben- ein Miteinander werden kann. Der Aufruf endet mit einem Appell, dem sich auch “tierrechte-tv” anschließt:

Es ist aussichtslos - packen wir`s an!
Um der Tiere willen!  

30.05.2006                                                                                                                           Herbert Becker

           Weiteres auf der Webseite von A.K.T.E. > www.tierrechteportal.de