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Redaktion

 

Schweigt die Tierschutzpartei
 zum Schächten (betäubungsloses Schlachten)
 aus Gründen der politischen Korrektheit ?

Tierschutzpartei

Nicht nur aktive Tierschützer, auch viele andere, denen das Leid der  Tiere nicht gleichgültig ist, lehnen das religiös motivierte rituelle Schlachten ohne Betäubung ( Schächten ), als Tierquälerei strikt ab. Hierbei wird, und zwar mitunter durchaus kritisch, beobachtet, wie sich die Tierschutzpartei zu diesem Thema verhält. So wurde z. B. auf der Facebook-Seite des Landesverbandes Berlin der Tierschutzpartei  nachstehender Kommentar am 10.03.2016 (> hier) veröffentlicht:

 “Hallo Tierschutz, gerade ihr müsstest doch aufschreien, dass immer mehr HALAL [durch Schächten] geschlachtet wird. Warum seid ihr so still? Ihr wollt eine Tierschutzorganisation sein? Nein offensichtlich nur, wenn es politisch korrekt ist. Schaut euch diese bestialische Tötung an und dann erhebt endlich eure Stimme....”

Hierauf antwortete Herbert Becker als Vorstandsmitglied des LV Berlin und Leiter des Landesarbeitskreises “Öffentlichkeitsarbeit - Tierrechte“ der Tierschutzpartei folgendes *:

“Die Tierschutzpartei muss nicht erst aufgefordert werden, ihre Stimme gegen das Schächten zu erheben, denn sie hat sie bereits erhoben, und zwar klar und deutlich! Zunächst sei jedoch auf das Grundsatzprogramm der Partei hingewiesen, in welchem sie das Schächten entschieden ablehnt, denn dort (unter 1.3) heißt es: ´Ein Sonderproblem stellt das Schächten – das vorsätzliche betäubungslose Schlachten - dar. Mit allem Nachdruck lehnen wir das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15.01.2002 ab, das den moslemischen Mitbürgern (wie zuvor bereits den jüdischen) rechtswidrige Ausnahmeregelungen zum Zweck des betäubungslosen Schlachtens einräumt. Grausamkeiten, sei es bei Mensch oder Tier, können unter keinen Umständen hingenommen werden, schon gar nicht mit dem Hinweis auf eine Religion oder Tradition. Wir sehen mit diesem Urteil das Recht der Tiere auf Schutz vor unerträglichen Schmerzen sowie das Recht der mitgeschöpflich empfindenden Menschen auf körperliche und seelische Unversehrtheit in gröbster Weise verletzt.`

Es trifft nicht zu, dass – wie im obigen Kommentar behauptet – die Tierschutzpartei, wenn es um das Schächten geht, ´still` sei. So hat die Tierschutzpartei z. B. in ihrer Website eine Petition gegen den Bau des größten HALAL-Schlachthofes in Deutschland veröffentlicht:
https://www.tierschutzpartei.de/gegen-den-bau-des.../

Ergänzend dazu verwies die Tierschutzpartei auf eine, ebenfalls auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung mit der Überschrift ´Schächten. Ein barbarischer Ritus, der nicht mehr ins 21. Jahrhundert gehört. Tierquälerei für Religion: Nein, danke!` Ein gleich daneben gezeigtes erschütterndes Foto illustriert diese schreckliche Tierquälerei. In diesem Zusammenhang nahm die Partei sehr eindeutig gegen das Schächten Stellung und verlangte praktische Konsequenzen:

´Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz lehnt das betäubungslose Schlachten strikt ab. Es ist eine grausame Tierquälerei und ein archaischer Ritus, der im 21. Jahrhundert nichts verloren hat. Wir fordern ein generelles Schächtverbot – ohne Ausnahmeregelungen! Wir fordern ferner, ein striktes Importverbot für Fleischprodukte von geschächteten Tieren.`
( https://www.tierschutzpartei.de/tierschutz/schaechten/ )

Ganz in diesem Sinne schrieb der Bundesvorstand der Tierschutzpartei an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einen Offenen Brief, in welchem er ´ein nationales sowie EU-weites und ausnahmsloses Verbot der Praxis des betäubungslosen Schächtens` forderte:
https://www.tierschutzpartei.de/offener-brief-an-das.../

Obige Beispiele beweisen, dass die Tierschutzpartei das Thema ´Schächten` nicht einer falsch verstandenen ´politischen Korrektheit` unterordnet. Auch bei der hier erörterten furchtbaren Tierquälerei sieht sich die Tierschutzpartei als Anwalt der Tiere, und zwar ohne Ausnahmen!”                                                                              

H.B

* Anmerkung
Obige  Antwort von Herbert Becker wurde am 25.03.2016 auf der Facebook-Seite  des Landesverbandes Berlin der Tierschutzpartei ( > hier ) veröffentlicht. Alle  Links zur Tierschutzpartei sind nach dem Stand vom 25.03.2015.

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