Schimpanse Menschenaffe Tierrechte

H.B.

Tierrechte

StartseiteTierrechteThemenPolitikArchivRedaktion

Die Tierschutzpartei

- mehr als ein Tierschutzverein !

Die Leserinnen und Leser der Webseiten und des Magazins “Zeitenwende”
der Tierschutzpartei finden dort viele interessante und wichtige Informationen zum Tierschutz in aller Welt. So oder ähnlich informieren aber auch die überregionalen Tierschutzvereine. Das Besondere, durch das sich die Tierschutzpartei von den Tierschutzvereinen unterscheidet, ist aber in ihren Webseiten und der “Zeitenwende” oft nicht hinreichend erkennbar.

Anders als die Tierschutzvereine hat die Tierschutzpartei - geschützt durch das Parteienprivileg - die Möglichkeit und die Aufgabe, politisch Partei zu nehmen. Es reicht nicht aus, wenn die Tierschutzpartei die vielen Mißstände im Tierschutz nur an- prangert, ohne die dafür politisch Verantwortlichen zu benennen, nämlich die Politiker und ihre Parteien. Gerade für eine kleine Partei wie die Tierschutzpartei ist es lebens- wichtig, sich zu profilieren und sich immer wieder sehr deutlich von den anderen Parteien abzuheben. Dazu muss sie die politischen Konkurrenten bzw. Gegner zwar fair, aber entschieden angreifen. Das Versagen der Politik im Tierschutz bietet hierzu leider mehr als genug Angriffspunkte.

In den Webseiten und der “Zeitenwende” wird über zahlreiche Aktivitäten der Tierschutzpartei berichtet. Bei vielen dieser Aktivitäten stellt sich die Frage, ob sie wirklich zu den unmittelbaren politischen Aufgaben der Tierschutzpartei oder eher in den Bereich der Tierschutzvereine gehören. Aus asiatischen Kampftechniken ist bekannt: Schwache Kräfte sind nur dann wirksam, wenn sie auf einen Punkt und nicht auf eine Fläche konzentriert werden. Ein bloßer Aktionismus, ein “Tanzen auf allen Hochzeiten” verzettelt die schwachen Kräfte der Tierschutzpartei, was sich dann an den bestenfalls mäßigen Wahlergebnissen ablesen läßt.

Im Gegensatz zu den Tierschutzvereinen, deren Erfolg etwa an der Zahl der von ihnen betreuten Tiere zu bemessen ist, geht es bei der Tierschutzpartei um Wählerzahlen und Parlamentssitze. Ein Appell an die Parteimitglieder zu verstärkten Aktivitäten und im übrigen ein “Weiter so” reichen nicht aus. Vielmehr ist auch eine weitsichtige Wahlstrategie und eine an ihr ausgerichtete Wahltaktik erforderlich.

Da viele Mitglieder der Tierschutzpartei aus Tierschutzvereinen kommen, ist es verständlich, wenn in der Tierschutzpartei eine “Vereinsmentalität” vorherrscht, die jedoch im politischen Kampf der Partei eher hinderlich ist. Für die Partei ist es deshalb schwer, sich auf ein politisches Denken und damit auch auf grundsätzlich andere Methoden als im Tierschutzverein umzustellen. Das muss sehr bald erfolgen, denn der Tierschutzpartei läuft die Zeit davon. Nicht mehr lange kann die Tierschutzpartei ihre bescheidenen Wahlergebnisse mit dem Argument begründen, dass sie eine noch junge Partei im Aufbau sei. Die Wähler vergleichen, und nichts kann sie mehr überzeugen als ein für die Tierschutzpartei deutlich positiver Wahltrend.

Laut Wikipedia 2009 gehören dem Deutschen Tierschutzbund über die angeschlossen Vereine etwa 800.000 Mitglieder und der Tierschutzpartei etwa
1.000 Mitglieder an. Dieser Größenvergleich zeigt, wie wenig es der Tierschutzpartei bisher gelungen ist, die Tierschützer zu veranlassen, der Partei beizutreten, die sich - wie keine andere - politisch für den Tierschutz einsetzt. Das liegt nicht nur an der Tierschutzpartei, sondern auch den Vorständen der Tierschutzvereine, die nach wie vor ihre Hoffnungen auf die etablierten Parteien setzen, obwohl die Tatsachen (z. B. steigende Zahl der Tierversuche) sie hätten von dem Gegenteil überzeugen müssen. Auf diese Tatsachen immer wieder hinzuweisen und dabei die jeweilige Verantwortung der Politiker und Parteien deutlich herauszustellen, ist vor allem eine politische Aufgabe, die nicht von Vereinen, sondern nur von einer Partei, der Tierschutzpartei, erfüllt werden kann.

Allein der Tierschutzverein für Berlin hat rund 15.000 Mitglieder sowie
8.000 regelmäßige Spender, die nicht Mitglieder sind.* Schon diese Zahl lässt das
Wählerpotentials für die Tierschutzpartei erkennen. Hinzu kommen noch die vielen “Tierfreunde”, die keinem Tierschutzverein angehören und, von den etablierten Parteien tief enttäuscht, eher bereit sind, einer kleinen Partei ihre Stimme zu geben.

Einen Hinweis auf das mögliche Wählerpotential einer Tierschutzpartei gibt der folgende Zeitungsartikel**:

“Die Mehrheit der Deutschen hält Haustiere für bessere Freunde als Menschen. In einer Umfrage der GFK Marktforschung Nürnberg sagten 66,2 % der Befragten, dass Tiere zuverlässiger seien als Menschen. Für über die Hälfte, nämlich 41,1 % der 2.137 befragten Männer und Frauen gehören Tiere zu einem erfüllten Leben.”

Diese Zahlen zeigen die starke emotionale Bindung vieler Menschen an Tiere. Die weitaus meisten von ihnen werden sicherlich wenig Verständnis für Tierrechte und Veganismus haben, aber für das Thema “Tierschutz” dürften viele von ihnen durchaus aufgeschlossen sein. Eine Partei, die das Wort “Tierschutz” in ihrem Namen trägt, wird damit weithin auf Sympathie und Zustimmung stoßen, und zwar auch dann, wenn sie noch keine größeren Erfolge aufzuweisen hat.

Inzwischen ist hinreichend erwiesen, dass die Tierschutzpartei dort, wo sie wählbar ist, im Vergleich zu anderen kleineren Parteien (z. B. > ödp ) einen vorderen Platz einnimmt. Das ist zwar ein positives, aber noch nicht befriedigendes Ergebnis, denn die Tierschutzpartei ist damit noch nicht in den Parlamenten vertreten. Jedoch  im Hinblick auf das oben erwähnte Wählerpotential und der Tatsache, dass der Tier- schutz im politischen Bereich nur von der Tierschutzpartei überzeugend vertreten wird, besteht für die Partei weiterhin Grund zur Zuversicht. Inwieweit diese berechtigt ist, dürfte sich 2009 jeweils bei den Wahlen zum Europa-Parlament und Deutschen Bundestag zeigen, über deren Ergebnisse hier berichtet werden wird.

----------------
*  Angaben lt. Berliner Zeitung, online, Textarchiv, 30.04.2008
** Berliner Zeitung, 18.03.2009, S. 28.
                                                                                                                                                        
H.B.

                                     > Tierschutzpartei (Überblick / Links)